22.11.2024
Impfen bei Neurodermitis: Was Eltern wissen sollten
1. Neurodermitis und das Immunsystem
Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die mit einer Fehlregulation des Immunsystems einhergeht. Während das Immunsystem bei betroffenen Kindern überempfindlich auf bestimmte Reize reagiert, bedeutet dies nicht, dass sie von Impfungen ausgeschlossen sind. Im Gegenteil: Impfungen sind auch für Kinder mit Neurodermitis wichtig, da sie Schutz vor potenziell gefährlichen Infektionskrankheiten bieten.
2. Sind Impfungen bei Neurodermitis sicher?
Ja, Impfungen sind auch für Kinder mit Neurodermitis sicher. Die Standardimpfungen, wie sie in den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) aufgeführt sind, können in der Regel bedenkenlos durchgeführt werden. Studien zeigen, dass Kinder mit Neurodermitis nach einer Impfung keine signifikant höheren Risiken für schwere Nebenwirkungen haben als gesunde Kinder.
Allerdings sollten Eltern den behandelnden Arzt über die Neurodermitis ihres Kindes informieren, damit dieser mögliche Hautreaktionen besser einschätzen kann.
3. Hautreaktionen nach Impfungen
Kinder mit Neurodermitis können nach Impfungen gelegentlich stärkere Hautreaktionen zeigen. Diese können sein:
Kreirunde Rötung und Schwellung an der Einstichstelle
Verstärkter Juckreiz
Vorübergehende Verschlechterung von Ekzemen
Diese Reaktionen sind meist mild und vorübergehend. Sie klingen in der Regel innerhalb weniger Tage ab und stellen kein Hindernis für zukünftige Impfungen dar.
4. Wann sollte die Impfung verschoben werden?
In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, den Impftermin zu verschieben, beispielsweise:
Während eines akuten Neurodermitis-Schubs, da das Immunsystem bereits belastet ist.
Wenn das Kind erkältet ist oder Fieber hat.
Sobald der Schub abgeklungen ist, kann die Impfung jedoch problemlos nachgeholt werden.
5. Kann trotz einer Creme-Behandlung mit Kortikosteroiden geimpft werden?
Eine Therapie mit Kortikosteroiden stellt normalerweise kein Hindernis für empfohlene Impfungen dar. Es gibt keine wissenschaftlichen Hinweise, dass Schutzimpfungen durch die Behandlung signifikant beeinträchtigt wird.
6. Fazit
Die STIKO empfiehlt Schutzimpfungen für Kleinkinder und Jugendliche.
Wenn möglich, sollte während eines Krankheitsschubs auf eine Impfung verzichtet werden.
Allergische Reaktionen im Zusammenhang mit Impfungen sind äußerst selten und treten Neurodermitis-Betroffenen nicht häufiger auf als bei Hautgesunden.
Bei Verschlechterung des Hautbefundes sollte man sich an den Kinder- oder Hautarzt wenden.